Abwasser Hebeanlagen - Abwasser sicher über die Rückstauebene fördern

Wer eine Dusche, WC oder Waschmaschine im Keller betreibt, steht meist vor der Herausforderung, dass diese Räume unterhalb der Rückstauebene – welche meist die Straßenoberkante ist - liegen. Auch Häuser, deren Kanalanschluss auf einer höherliegenden Straße liegt stehen vor diesem Problem, dass das anfallende Grau- und Schwarzwasser nicht einfach über das natürliche Gefälle abgeleitet werden kann.
In diesem Fall müssen Hausbesitzer das anfallende Abwasser mit einer speziellen Abwasser Hebeanlage in das Kanalisationssystem befördern. Sie kommen bei Ein- wie auch Mehrfamilienhäusern zum Einsatz.
Zudem sind Abwasser Hebeanlagen parallel dazu noch mit einer speziellen Rückstauschleife ausgestattet. Diese schützt alle Bereiche, die unterhalb der Rückstauebene liegen, vor drückendem Wasser.
Gemäß der DIN EN 1050 werden Abwasser Hebeanlagen für die Entwässerung von Grundstücken und Gebäuden in drei Typen eingeteilt. So betrifft der Typ 1 alle Hebeanlagen, die zum Fördern von fäkalienhaltigen Abwässern aus Urinalen oder Spülaborten dienen. Das anfallende Schwarzwasser wird hierbei in einem wasser- und gasdichten Behälter gesammelt. Über eine Druckleitung wird es anschließend beispielsweise über den Füllstand des Behälters geregelt, über die Rückstauebene befördert. Die Druckrohrleitungen sind hier mit einem Durchmesser von größer gleich DN 100 ausgeführt. Behälter zum Auffangen von Schwarzwasser sind zudem über ein zusätzliches Rohr über die das Gebäudedach zu entlüften.
Abwasser Hebeanlagen des Typus 2, beschreiben dagegen den Transport von fäkalienfreien und nur leicht verschmutztem Wasser. Dazu zählt Bade- und Duschwasser sowie Regenwasser – im Fachjargon werden diese Abwässer als Grauwasser bezeichnet. Im Gegensatz zu den Hebeanlagen vom Typ 1 sind diese Behälter nur mit einem herkömmlichen Deckel verschlossen. Die Förderung des Grauwassers wird meist über eine füllstandsgeregelte Tauchpumpe sichergestellt.
Hebeanlagen vom Typ 3 sind für fäkalienhaltiges Abwasser mit begrenzter Verwendung vorgesehen. Diese Art kommt meist zum Einsatz, wenn sich oberhalb der jeweiligen Rückstauebene noch ein weiteres WC aus welchem Schwarzwasser anfällt, befindet. Zusätzlich darf diesem kleinen Benutzerkreis nur eine Dusche, Bidet und Handwaschbecken zugeordnet sein. Diese Einrichtungen müssen sich zudem mit dem angeschlossenen WC in derselben Räumlichkeit befinden.
Daher kommen solche Hebeanlagen oftmals zur Anwendung, wenn in bestehende Gebäude nachträglich sanitäre Einrichtungen verbaut werden. Hier ist dann meist kein Platz mehr für weitere Anschlussleitungen vorhanden.
Zudem ist bei Hebeanlagen vom Typ 3 der Sammelbehälter nicht als klassischer Sammelbehälter ausgeführt. Er dient nur als Volumenvorlage und enthält nur die Steuer- und Fördereinrichtungen der Hebeanlage selbst.

Zudem gibt es auch spezielle Kleinsthebeanlagen, die bei nur sehr geringem Wasseranfall in Lagern oder Kellerräumen zum Einsatz kommen. Bei diesen Anlagen ist die Förderpumpe direkt unterhalt des jeweiligen Ablaufes, beispielsweise eines Unterflurschachtes, angebracht. Generell empfiehlt es sich bereits bei der Hausplanung die Niveaus von Rückstauebene und Abwassersystem des Hauses zu vergleichen. Auf Seiten, wie von Köster Pumpen Joachim Köster GmbH, kann man sich informieren.


Teilen